Projektbeschreibung:

Situationsgerecht Gottesdienst feiern

 

Bitte um Mitarbeit



1. Entstehung des Projekts
2. Ziel des Projekts
3. Begründung
4. Motivationsgesichtspunkte
5. Zum Stand der Forschung
6. Das Publikationsprojekt
7. Leitfragen
8. Kriterien
9. Bedingung
10. Für Rückfragen

Publikation
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1. Entstehung des Projekts

Durch eine Umfrage des Kirchensenats der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Jahr 1995 zur "Verbesserung und Umgestaltung der kirchlichen Arbeit" ist das Projekt "Situationsgerecht Gottesdienst feiern" entstanden. Es beruht auf der Annahme, dass Gottesdienste zu oft einfach gewohnheitsmäßig ablaufen und leicht an den Bedürfnissen der Teilnehmenden vorbeigehen. Die Chancen und Wünsche, die sich mit liturgischem Feiern verbinden, werden noch zu wenig verwirklicht.


2. Ziel des Projekts

Es sollen Kriterien zu verschiedenen Situationsbezügen des Gottesdienstes gesammelt werden, die Gottesdienste verbessern und attraktiver machen. Textbeiträge dafür sollten zwischen fünf und fünfundzwanzig Seiten umfassen und bis Ende des Jahres vorliegen. Entscheidend ist, dass effektive Kriterien zur Gottesdienstverbesserung vorgelegt werden:
  • Was sollte im Gottesdienst besser werden?
  • Was muss dafür erfüllt sein?
  • Wie lässt sich das erreichen?
  • Welche Hilfen und Methoden empfehlen Sie dafür?


3. Begründung

Gottesdienst bietet die Gelegenheit, Situationen von Menschen vor Gott aufzugreifen, darzustellen und festlich zu begehen. Kirchliche Handlungen wie Trauung, Taufe und Trauerfeier, die von sich aus stärker auf besondere Situationen im Leben der Beteiligten ausgerichtet sind, werden von Teilnehmenden oft intensiver wahrgenommen als die eher fremd wirkenden Sonntagsgottesdienste. Von daher soll das Projekt helfen, Gottesdienste besser an situativen Vorgaben auszurichten. Es soll Gemeindeglieder stärker motivieren, liturgische Feiern zu besuchen und sich an ihnen auch aktiv zu beteiligen.


4. Motivationsgesichtspunkte:

Folgende Punkte motivieren das Projekt inhaltlich vor allem:
  • eine oft lebensferne, jugendfremde und wenig aktuelle Gottesdienstgestaltung
  • wenig praktische Maßstäbe zur Auswahl situativer Gestaltungselemente in der Agende
  • die Konkretheit des Wort- und Kreuzesereignisses
  • liturgischer Nachholbedarf an situativen Methoden
  • die Bedürfnisorientierung in der modernen Lebenswelt auch beim Gottesdienst
  • die journalistische Situationsdefinition für Politik und Kultur
  • weitere Perspektiven für den Gottesdienst (feministisch, dramaturgisch u. a.).

5. Zum Stand der Forschung

Solche Überlegungen sind nicht neu. Sie werden etwa von Karl Barth unter der Überschrift "Die Gemeindemäßigkeit der Predigt" (EvTh 1956) behandelt, sind zuerst von Helmar Junghans genauer erörtert worden unter dem Titel "Ist die lutherische Agende zeit-, orts- und gemeindegemäß?" (Lutherjahrbuch 1975) und sind in das Konzept des "Evangelischen Gottesdienstbuches" eingegangen. Bereits in der Antike wurde in Philosophie, Rhetorik und Theologie über das einer Situation angemessene oder "geziemende" Verhalten und Reden nachgedacht. Neue Ansätze der Liturgik sowie Anregungen der exegetischen Sachkritik, der Medienarbeit, der Sprachkritik, der Kirchen- und Freizeitpädagogik, der feministischen Liturgie u. v. m. machen das Thema interessant.


6. Das Publikationsprojekt

Einige Forscher/innen haben sich zusammengetan, um an diesem Thema zu arbeiten. Etliche Ausarbeitungen, auch von namhaften Theologen und Liturgikern, sind bereits zur Verfügung gestellt worden.

Interessierte werden hiermit gebeten, durch Ausarbeitungen an einem Buchprojekt mitzuwirken:
  1. In einem Sammelband sollen aus liturgischer, theologischer, journalistischer, kirchenmusikalischer, spielpädagogischer, dramaturgischer Perspektive und aus weiteren Sichtweisen einzelne Themen entfaltet werden.

  2. Daraus ist später ein praktisches Arbeitsbuch zu entwickeln, in dem die Hauptgesichtspunkte überblicksartig zusammengestellt und praktisch erschlossen werden.
In der Themenauswahl und der Gestaltung des Artikels sind die Autor/inn/en frei. Es kann ein Praxisbericht, eine Literaturstudie, eine Sammlung von Gesichtspunkten, eine reflektierende Meditation, eine Exegese oder etwas anderes, vielleicht auch eine Mischung davon sein.


7. Leitfragen

Wie sind Gottesdienste situationsgemäßer, d.h. aktueller, ansprechender und persönlicher, zu planen und durchzuführen?
  • Welche Bereiche und Dimensionen sind dafür in den Blick zu nehmen?
  • Welche Personen und Gruppen spielen - wie - dafür eine Rolle?
  • Welche Hilfsmittel ("Medien") kommen dafür in Frage?
  • Welche Impulse aus Geschichte, Literatur und Zeitgeschehen sind dafür zu berücksichtigen?



Wie würden Sie Ihr Thema ggf. benennen?

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Welche Kriterien für eine "situationsgerechte" Gestaltung von Gottesdiensten würden Sie formulieren?

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2.) ...................................................................................................................................................................

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3.) ...................................................................................................................................................................

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4.) ...................................................................................................................................................................

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Mit welchen Ausdrucksmitteln können diese Kriterien im Gottesdienst zur Geltung gebracht werden?

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2.) ....................................................................................................................................................................

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3.) ....................................................................................................................................................................

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4.) ...................................................................................................................................................................

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Bemerkungen: ...............................................................................................................................................

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8. Kriterien

Kriterien sind beispielsweise:
  •      "Lebensnähe der Gottesdienstinhalte"
  •      "Förderlichkeit für Familienbeziehungen"
  •      "Spielcharakter von Aktionen im Gottesdienst" und
  •      "Glaubwürdigkeit aufgezeigter Lebensperspektiven".
Diese Beispiele entsprechen den vier Strukturteilen des Gottesdienstes nach der "Erneuerten Agende" (Ev. Gottesdienstbuch):
  1. Eröffnung und Anrufung
  2. Verkündigung und Bekenntnis
  3. Gemeinschaft sowie
  4. Sendung und Segen.

Anhand der gesammelten Kriterien soll das "Produkt" Gottesdienst (Otmar Schulz) weiter verbessert werden.


9. Bedingung

Grundbedingung soll sein, dass in jedem Beitrag mindestens vier Kriterien für situationsgerechte Gottesdienste in praktisch-theologisch und liturgisch nachvollziehbarer Weise dargestellt werden, damit ein praktikables Ergebnis entsteht. Weitergehende Strukturmerkmale (1. Beispielsituation, 2. Wahrnehmung und Beschreibung dieser Situation, 3. Problemdefinition und Kriterien, 4. Überblick über das Sachgebiet, Teilbereiche, 5. Ergebnisse der Untersuchung, 6. Deutung und Schlussfolgerungen 7. Kontrollfragen, 8. Literaturhinweise.) sind nach Bedarf zu übernehmen. Auch kurze Beiträge, die wichtige Kriterien für die Gottesdienstgestaltung liefern, sind willkommen. Redaktionelle Kürzung ist vorbehalten.


10. Für Rückfragen:

Weitere Informationen können angefordert werden bei

Dr. Hans-Hermann Tiemann
Englerstr. 1
D 49143 Bissendorf-Wissingen
e-Mail: h-h.tiemann[at]osnanet.de


Publikation

Eine erste Reihe von Beiträgen ist bereits als Buch erschienen.

Hans-Hermann Tiemann (Hrsg.):
Situationsgerecht Gottesdienst feiern.
Zur Verbesserung liturgischen Handelns
Band 1
Bielefeld (Luther-Verlag) 2009


Link: Luther-Verlag.de